Vom Baierwein
Dass die Geschichte des Weinbaus an der bayerischen Donau bei Regensburg mit den Römern beginnt, ist nicht urkundlich belegt, aber aufgrund von Indizien sehr wahrscheinlich. Sicher ist, dass der Freisinger Bischof Arbeo in seiner Vita des hl. Emmeram, um 680, den Weinbau in Altbayern ausdrücklich erwähnt und, dass der bayerische Herzog Theodo im Jahr 700 dem von ihm neu gegründeten Kloster Sankt Peter in Salzburg, einen Weinberg beim heutigen Kruckenberg schenkte. Dass der Wein im alten Bayern bis ins 16. Jahrhundert. das Volksgetränk schlechthin war, wissen wir aus der Bayerischen Chronik des Aventinus (um 1530). Die sog. kleine Eiszeit mit einer Klimaverschlechterung und die Folgen des Dreißig- jährigen Kriegs sorgten u.a. dafür, dass der Wein in Altbayern als Volksgetränk vom Bier abgelöst wurde. Und die im 19. Jahrhundert aus Amerika eingeschleppten Schädlinge „Echter“ und „Falscher Mehltau“ führten schließlich dazu, dass das einst von den Alpen bis zum Bayerischen Wald und von Salzach und Inn bis zum Lech und weiter reichende Baierweingebiet, bis auf einen winzigen Rest an der Donau bei Regensburg zusammen- schmolz. Die Reblaus hingegen hat den Baierwein bis heute verschont.
über den Regensburger Landwein
Nach dem Zweiten Weltkrieg hielten an der Donau nur noch die beiden Dörfer Bach und Kruckenberg die Tradition des Baierweins aufrecht. Aber um 1950 gelang dem Radiologen Dr. Hanns Rieß die Wiederbelebung der 1300 Jahre alten Weinbautradition in Regensburg -Winzer. Ihm und dem damaligen Landwirtschaftsminister Simon Nüssl ist es zu verdanken, dass 1983 das Regensburger Landwein-Gebiet ausgewiesen wurde. Es erstreckt sich von der Naabmündung donauabwärts am linken Ufer bis zur Mündung der Großen Laaber kurz vor Straubing. Etwa zwei Dutzend Klein- und Kleinstwinzer erzeugen hier auf etwa 5,6 ha. Gesamtfläche respektable weiße und rote Landweine, die den einstigen „Drei-Männer-Wein“ vergessen lassen. Der 1997 gegründete Förderverein BaierWeinMuseum Bach an der Donau e.V. betreut das Museum und den dazugehörigen Weinberg sowie seine Winzer-Mitglieder im Regensburger Landwein – Gebiet, nicht jedoch die Winzer im restlichen Baierweingebiet.
zur Baierwein-Gesellschaft
Deshalb haben wir, eine Handvoll Begeisterter, Weinliebhaber und praktizierende Winzer, in der historischen Weinbaugemeinde Bruckberg bei Landshut die Baierwein-Gesellschaft e.V. gegründet und sie (im März 2019) beim Amtsgericht Regensburg als gemeinnütziger Verein eintragen lassen. Unser Ziel ist die Vernetzung der altbayerischen „Weinzierln“, d.h. der im historischen Baierweingebiet tätigen Winzer, ihre Beratung und Fortbildung und damit die Wiederbelebung, Förderung und Propagierung des Baierweins und seiner Kultur.